Auszubildende besuchen Firma Mahle in Rottweil
Die Schülerinnen und Schüler der Industriemechaniker-Klasse M3IM2 besuchten im April 2024 mit ihren Lehrern Ralf Ott und Roger Orlik die Firma Mahle in Rottweil und lernten den traditionsreichen und weltweit agierenden Kolbenhersteller vor Ort kennen – inklusive der dortigen Produktion.
Zunächst stellte der Ausbildungsleiter Tobias Bayer den werdenden Industriemechaniker/innen den Betrieb und seine lange Tradition im Zuge einer Präsentation vor. In Zusammenarbeit mit Carl Benz und Gottlieb Daimler haben die beiden bereits in den 1920er Jahren einen Leichtmetallgusskolben entwickelt und damit in Bad Cannstatt den Grundstein für das Unternehmen gelegt.
Seit 1943 werden MAHLE Kolben für nahezu jede Fahrzeugklasse in dem 100.000 m² großen Werk in Rottweil produziert – von Kleinstkolben etwa für Motorsägen über bis hin zu beeindruckenden Großkolben für Frachtschiffe oder gewaltige Muldenkipper im Bergbau. Ganz egal ob Guss- oder Schmiedekolben aus Aluminium oder Stahlkolben, alle Produkte werden von den derzeit etwa 800 Mitarbeitern mit höchster Präzision und Qualität gefertigt. Etwa jeder zweite Verbrennungsmotor weltweit läuft somit offenbar mit Kolben des schwäbischen Traditionsunternehmens, die Firma Mahle ist mit etwa 72.000 Mitarbeitern weltweit einer der zehn größten Automobilzulieferer. Eine weitere Niederlassung in Leibertingen nahe Sigmaringen, wo auch einige Auszubildende der Bertha-Benz-Schule arbeiten, stellt dagegen ja bekanntlich Nockenwellen für Verbrennungsmotoren her.
Und auch wenn derzeit vielerorts über das Ende des Verbrenners geredet werde, so Bayer weiter, sei die Auftragslage des Unternehmens derzeit so gut wie schon lange nicht mehr. Dennoch forsche das Unternehmen bereits jetzt intensiv an der Mobilität der Zukunft – ob nun beispielsweise im Bereich E-Fuels, dem Induktionsladen von Elektrofahrzeugen oder auch Verbrennungsmotoren, basierend auf Wasserstoff, was in der Praxis bereits funktioniere.
Ausgestattet mit persönlicher Schutzkleidung (Sicherheitsschuhe, Warnweste und Sicherheitsbrille) und nach einer Sicherheitsunterweisung wurden die Schüler/innen dann in kleinen Gruppen von Auszubildenden durch die Ausbildungswerkstatt und die Produktion geführt und bekamen so einen guten Einblick in die verschiedenen Abteilungen – von der Gießerei über die Schmiede bis zur Fertigung Aluminium – sowie die verschiedenen, teilweise hochautomatisierten Arbeitsschritte bis hin zum fertigen Kolben.
Auch die hauseigene Lehrwerkstatt für Industriemechaniker und Mechatroniker wurde gezeigt und so waren die Sigmaringer Besucher/innen sichtlich beeindruckt von der Produktion und der Arbeit in diesem traditionsreichen Unternehmen. Zum Schluss gab ihnen der Ausbildungsleiter Tobias Bayer den Tipp mit auf den weiteren Arbeitsweg, immer interessiert zu sein, immer nachzufragen, Erfahrungen aufzunehmen und gegebenenfalls auch zu überdenken, wenn es Verbesserungsmöglichkeiten gebe. Mit einem gemeinsamen Mittagessen in Rottweil wurde der spannende und informative Besuch dann abgerundet, bevor es mit dem Bus wieder zurück nach Sigmaringen ging.
Text: Roger Orlik