Schülerinnen und Schüler gehen auf deutsch-französische Spurensuche

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Im Sommer 2014 jährte sich der Ausbruch des Ersten Weltkrieges zum hundertsten Mal. Schülerinnen und Schüler der Bertha-Benz-Schule nahmen dies zum Anlass, gemeinsam mit französischen Schülern auf Spurensuche in den Familien- und Ortsgeschichten zu gehen.

Beim Comenius-Projekt der Europäischen Union war der Kontakt zwischen dem Gymnasium in Lodève, in Südfrankreich, mit der Bertha-Benz-Schule entstanden und nach dem Abschluss des Projektes war der Wunsch da, den Kontakt zwischen den beiden Schulen weiter zu pflegen. Hier kam ein Projekt des Deutsch-Französischen Jugendwerkes (DFJW) wie gerufen. Das DFJW ist eine internationale Organisation im Dienst der deutsch-französischen Zusammenarbeit, deren Gründung auf den deutsch-französischen Freundschaftsvertrag, den „Elysée-Vertrag“, von 1963 zurückgeht. In grenzüberschreitenden Projekten fördert das DFJW die Verbindungen zwischen jungen Menschen in Deutschland und Frankreich.

Im aktuellen Projekt, sollen Schülerinnen und Schüler auf Spurensuche gehen, um die gemeinsamen Erfahrungen der beiden Nationen während der Katastrophe des Ersten Weltkrieges zu ergründen. Das DFJW fördert im ersten Jahr des Gedenkens 20 Projekte, die in einem Zeitraum von fünf Jahren durchgeführt werden. Unter der Leitung von Waltraud Goller-Bertram und Stefanie Wolf sowie den französischen Kolleginnen Gisèle Raynal und Patricia Lamy-Dujardin haben sich die Bertha-Benz-Schule und das Gymnasium in Lodève für das Projekt beworben und wurden vom DFJW als Teilnehmer des europäischen Projektes ausgewählt.

Nachdem die Sigmaringer bereits im Oktober eine Woche in Südfrankreich mit ihren Partnern zusammen am Gymnasium in Lodève zum Thema gearbeitet hatten, fand in der Woche vom 30. November bis zu 5. Dezember in der Bertha-Benz-Schule das zweite Treffen im Rahmen des Projektes statt. Im Vorfeld hatten die französischen Schüler und die Schüler der Eingangsklasse des Sozialwissenschaftlichen Gymnasiums in der Familien- und Ortsgeschichte der jeweiligen Region geforscht. Sie gingen dabei er Frage nach, wie die Bevölkerung auf den Kriegsausbruch reagierte und wie sich die Lebensbedingungen vor Ort veränderten. Beim Treffen in Sigmaringen tauschten sich die Schüler über die Ergebnisse ihrer Arbeit aus und erstellten gemeinsam eine Ausstellung, die sie in der Schule präsentierten. Um den Lebensbedingungen in Kriegszeiten nachzuspüren, hatten sie sogar Kochrezepte ausprobiert, die aus der Not des Krieges entstanden waren und boten die Produkte an.

Die französischen Gäste bekamen auch direkte Einblicke in die Regionalgeschichte beim Besuch der Ausstellungen zum Ersten Weltkrieg im Staatsarchiv in Sigmaringen, bei einer von den Schülern selbst vorbereiteten historischen Stadtführung und im Haus der Geschichte in Stuttgart sowie beim Besuch des Kriegerdenkmals in Reutlingen. Bei einem deutsch-französischen Abend mit Buffet in der Bertha-Benz-Schule hatten auch die Gastfamilien die Gelegenheit, sich mit den Schülern auszutauschen. Gemeinsam mit norwegischen Schülern, die zur gleichen Zeit in der Bertha-Benz-Schule zu Gast waren und Schulleiter Klaus A. Peter, besuchten die Schüler das Mercedes-Benz-Museum, wo Jutta Benz, die Urenkelin der Schulnamensgeberin, sich  Zeit nahm, um die Gastschüler und die Sigmaringer auf den Spuren von Bertha Benz durchs Museum zu führen.