Comenius-Projekt: Schüler untersuchen den Energieverbrauch in Gebäuden

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49 Schüler aus Bulgarien, Frankreich, Großbritannien, den Niederlanden, Norwegen, Spanien und der Tschechischen Republik trafen sich in der Bertha-Benz-Schule zur Comenius-Konferenz. Eine Woche lang waren die Austauschschüler in Sigmaringen und Umgebung zu Gast, wo sie in Gastfamilien untergebracht waren. Die Projektwoche stand unter dem Thema: „Wie kann man den Energieverbrauch in öffentlichen Gebäuden reduzieren?“.

Begrüßt wurden die Schüler gemeinsam mit ihren Lehrern von Schulleiter Klaus A. Peter und Heike Friedrich, der Koordinatorin des Projektes, und natürlich von Schülern und Kollegen der Bertha-Benz-Schule. Außerdem empfing Bürgermeister Thomas Schärer die europäischen Gäste in der Alten Schule. Bernd Aßfalg, der Leiter der Stadtwerke, stellte das Energiekonzept der Stadt vor. Bei der anschließenden Besichtigung des Wasserkraftwerkes, des Hochbehälters und des Abwasserwerkes bekamen die Schüler Einblicke in dieses Konzept.

An zwei Tagen erarbeiteten die Schüler in verschiedenen Workshops Vorschläge zur Reduzierung des Energieverbrauchs in öffentlichen Gebäuden. In der Malerwerkstatt wurde unter der Anleitung von Werner Weber ausprobiert, wie sich durch unterschiedliche Farbanstriche die Lichtreflexion verändert und dadurch Energie eingespart werden kann.

Auf der Suche nach Möglichkeiten Energie zu reduzieren, findet man bei den Elektrikern die richtigen Rezepte. Die größten Einsparmöglichkeiten lassen sich nämlich bei der Beleuchtung von Gebäuden erreichen. Bei verschiedenen Messungen stellten die Schüler gemeinsam mit Peter Demmer fest, dass LED-Leuchten eindeutig am sparsamsten sind.

Im Physiklabor rauchten die Köpfe. Die Schüler berechneten gemeinsam mit Erich Matt den Quotienten aus der Energie, die in einem Gebäude für die Beheizung einer bestimmten Fläche benötigt wird und der Heizgradtagzahl. Aus dem Ergebnis lässt sich ablesen, ob ein Gebäude effektiv gedämmt ist. In einem zweiten Versuch hinterfragten die Gastschüler die Zukunftsfähigkeit der europäischen Länder angesichts des enormen Ressourcenverbrauchs. Sie analysierten das Längenwachstum eines Baumblattes in den verschiedenen europäischen Ländern. Hierbei zeigten sich Unterschiede in der Wachstumsgeschwindigkeit, aber es wurde deutlich, dass es in der Natur eine natürliche Wachstumsgrenze gibt. Übertragen auf die wirtschaftliche Entwicklung bedeutet dies, dass auch hier kein unbegrenztes Wachstum möglich ist und Europa nur zukunftsfähig ist, wenn ein Umdenken stattfindet.

Steffen Fohler untersuchte mit den jungen Europäern im Chemielabor wie Natriumacetat als Energiespeicher genutzt werden kann. Unmengen an Energie werden tagtäglich vergeudet, weil sie nicht gespeichert werden. Ziel der Chemiker ist es, Wärme zu speichern, wenn sie im Überfluss vorhanden ist und diese bei Bedarf wieder in Energie umzusetzen.

Im Sprachworkshop sammelten die Teilnehmer gemeinsam mit Heike Friedrich und Julia Gerteis den notwendigen Wortschatz, um sich über das Thema Energie auszutauschen und zu erfahren, welche Maßnahmen in den verschiedenen Ländern ergriffen werden, um Energie zu sparen. Ziel ist es, ein Handbuch für die Reduktion von Energie in sieben Sprachen zu erstellen.

Beim internationalen Projekt kam auch die Inklusion nicht zu kurz. Margarete Kleiser und Sigrid Neukum hatten sich mit ehemaligen Schülern der Luise-Leininger-Schule, die in einer Kooperation in der Bertha-Benz-Schule unterrichtet werden, intensiv auf den Besuch der Comenius-Schüler vorbereitet. Im Vorfeld hatten sie Rezepte übersetzt, um gemeinsam mit den Gastschülern ein mediterranes Drei-Gänge-Menü kochen zu können. Eine besondere Herausforderung für die Schüler der Kooperationsklasse war, dass sie erst seit einem halben Jahr Englischunterricht haben. Entsprechend groß war die Aufregung.

Damit die vielfältigen Ergebnisse der Projektarbeit einem breiten Publikum präsentiert werden können verfolgte eine Dokumentationsgruppe unter der Leitung von Waltraud Goller-Bertram die Arbeit in den Workshops. Sie interviewten die Teilnehmer und erstellten einen Film.

Nach dieser intensiven Arbeit stand am vierten Tag eine Exkursion nach Stuttgart auf dem Programm. Im Mercedes-Benz-Museum in Stuttgart, bewegten sich die Schüler auf den Spuren der Schulnamensgeberin Bertha Benz.

Die Ergebnisse ihrer Arbeit in den Workshops stellten die Teilnehmer der Comenius-Konferenz am letzten Tag beim Informationstag der Bertha-Benz-Schule  vor.