45 Schülerinnen und Schüler aus drei Bionik-Gruppen der Eingangsklasse und der Jahrgangsstufe 1 besuchten am 10. April in Begleitung von Erich Matt und Robert Orban die Baubionik-Ausstellung im Rosenstein-Museum in Stuttgart, die dort noch bis Mai 2018 zu sehen ist.
Die Bionik versucht die Bau- und Funktionsprinzipien von Pflanzen und Tieren, die sich in Millionen von Jahren bewährt haben, auf die Technik zu übertragen. Zielsetzung ist, einen Beitrag zur Entwicklung umweltverträglicher Technik zu leisten. Bionik wird im Rahmen der Sondergebiete der Technik am Beruflichen Gymnasium der Bertha-Benz-Schule unterrichtet.
Die Schülerinnen und Schüler konnten im Museum begutachten, was aus verschiedenen Universitäten und Forschungszentren speziell zum Thema Architektur, Baumaterialien, Konstruktions-, und Fertigungsmethodik zusammen getragen wurde.
Beispielsweise versucht man Häuser in Zukunft mit Struktur- oder Gradienten-Beton leichter zu bauen, aber trotzdem extrem stabil. Vorbild dafür sind unsere Knochen. Das Material wird nur an Stellen verbaut, an denen Kräfte abgetragen werden müssen. Die Strukturierung bzw. Gradierung von Beton ist heute mit Hilfe neuer Fertigungsverfahren und neuer Fertigungsmaschinen immer besser möglich. So hofft man in Zukunft viel Material und Energie zu sparen.
In einem anderen Beispiel wurden gelenkfreie Systeme gezeigt. Bei Pflanzen gibt es Klappbewegungen, ohne Einsatz von Gelenken. Gelenke sind verschleißanfällige Komponenten. Wenn man zum Beispiel bei Fassaden-Verschattungen gelenkfreie Systeme einsetzen könnte, wäre das von großem Vorteil.
Auch die Einsparung vom Schalungsmaterial wurde beeindruckend vorgestellt. Schnecken bauen ihre vielgestaltigen Schalen in einer Art „3-D-Druck“, ohne dass am Ende Schalungsmaterial übrig bleibt. Moderne Verfahren nach Vorbild der Schnecken ermöglichen in Zukunft ganz bizarre architektonische Formen, ohne Abfall an Schalungs-Material.
Es gab im Museum viel zu bestaunen, aber es gab für die Schülerinnen und Schüler auch Zeit, das sonnige Wetter, den wunderbaren Rosenstein-Park, die Bautätigkeit und das Gelände im Bahnhofsbereich „Stuttgart 21“ zu erkunden, bis es dann wieder zurück nach Sigmaringen ging.
Text und Fotos: Robert Orban