Besuch der ,,Körperwelten"

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Mal ins´ Freie, mal ins Museum. Schulen machen jährlich einige Ausflüge. Drei Klassen der zweijährigen Berufsfachschule des hauswirtschaftlichen-, gesundheits- und pflegerischen Bereichs unternahmen einen Ausflug zu den ,,Körperwelten" nach Ravensburg. „Körperwelten“ ist eine 1995 in Japan eröffnete Ausstellungsserie. Mit bisher über 40 Millionen Besuchern in mehr als 100 Städten in Europa, Afrika, Amerika und Asien ist sie die weltweit meistbesuchte Sonderausstellung mit plastinierten Säugetieren.

Dr. Gunther von Hagens, Mediziner und Wissenschaftler, erfand 1977 die Plastination. Das Plastinationsverfahren ist eine bahnbrechende Konservierungsmethode, die es ermöglicht, den Verfall des toten Körpers zu stoppen und langfristig haltbare anatomische Präparate für wissenschaftliche und medizinische Zwecke zu schaffen sowie auch die eigene Körperwahrnehmung der Besucher zu stärken und der Aufklärung zu dienen. Über 200 menschliche Präparate, darunter rund 20 Ganzkörperplastinate sowie einzelne Organe, Organkonfigurationen und transparente Körperscheiben, lassen die Besucher nicht kalt. Eine Raucherlunge -schwarz wie Teer- wirkt  auf Raucher, die vergrößerte Leber -Leberzirrhose- lässt Wochenendalkoholiker nicht trocken. Doch am meisten Eindruck auf uns machten die ausgestellten Embryos -Fehlgeburten aus verschiedenen Schwangerschaftsmonaten- mit der realistischsten Wirkung aller Plastinate.

Die Ausstellung ist nichts für einen schwachen Magen, denn überall, wohin man sich begibt, stehen tote, scheinbar lebendige Skelette neben dem Besucher und blicken in die Leere. Immer mal wieder zeigt Körperwelten unterschiedliche Themen wie den Kreislauf mit der Bezeichnung ,,Körperwelten & der Zyklus des Lebens'', dieses Mal das Herz mit ,,Eine Herzenssache''.

Unseren Erwartungen wurde die Ausstellung weniger gerecht: ''Sah alles aus wie Plastik''. Die Wahrnehmung des eigenen Körpers wurde so weniger gestärkt oder intensiviert. Es waren eher die Krankheiten, Störungen und Fehlbildungen der Organe durch Umstände verursacht, die wir alle zumeist kontrollieren können, die beeindruckten. Dennoch sind jene ausgestellten Organe und Körper nicht wirkungslos und bleiben ein einmaliges Erlebnis für jeden Besucher. Wir Schüler sind uns einig: ''Wir wollen dort nichtmehr hin, aber wert war es das auf alle Fälle''.