Christian Roth wird neuer Schulleiter der Bertha-Benz-Schule - Verabschiedung von Klaus Peter

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Genügend Humor hat er schon mal: Bei seiner Antrittsrede hat der neue Schulleiter der Bertha-Benz-Schule, Christian Roth, den geladenen Gästen klargemacht, was künftig von ihm zu erwarten ist: Er arbeite um zu leben. "Ist der Neue verrückt, das so zu sagen?", fragte Roth die Anwesenden - "ich glaube, ich bin nicht verrückt". Das Zitat versah er jedoch mit einer Einschränkung: "Ich möchte beim Arbeiten leben." Außerdem, so gab er bei der Verabschiedungsfeier seines Vorgängers Klaus Peter und seiner eigenen Amtseinsetzung im Hofgarten am gestrigen Dienstag an, wolle er mit sich selbst und anderen wertschätzend umgehen, Eltern, Schülern und Kollegen vertrauen und dies in der praktischen Anwendung mit einer Prise Humor ergänzen. Die geladenen Gäste, darunter Vertreter der regionalen Wirtschaft, der Kreis- und Stadtverwaltung, Kollegen, Wegbegleiter und Schüler hatte er da bereits überzeugt. Den Willkommensempfang mit Amtseinsetzung auf der einen Seite war die Veranstaltung auf der anderen Seite von Abschied dominiert.

Nach mehr als 35 Jahren wurde Klaus Peter in den Ruhestand verabschiedet. Doch auch sein Stellvertreter Dietmar Lehmann, so erfuhren die Anwesenden, sowie Margaretha Kleiser vom Personalrat werden nach Ende dieses Schuljahres die Bertha-Benz-Schule verlassen. Die Feier wurde vom Schulchor umrahmt.

Roter Faden der Feier waren die Lobesworte auf das Engagement Klaus Peters in den vergangenen elf Jahren als Schulleiter. Es waren bewegte Jahre, die auch von Herausforderungen geprägt waren. So wurde die Zusammenlegung der Sibylla-Merian-Schule und der Gewerblichen Schule, zwei Schulkulturen, zu einer pädagogischen Einheit mit 1800 Schülern und 130 Lehrkräften im Schuljahr 2012/2013 als größte organisatorische Leistung Peters honoriert. Auch die "Beschulung" der Flüchtlinge in den vergangenen zwei Jahren hatte die Bertha-Benz-Schule vor enorme Herausforderungen gestellt. "Wir rechneten mit 20, 30. Dann kamen etwa 120 Flüchtlinge", bilanzierte Peter, der seinem Kollegen und Stellvertreter Dietmar Lehmann seinen größten Dank für dessen "exorbitantes Engagement" in dieser Sache aussprach.

Ein weiterer Wendepunkt in der beruflichen Laufbahn Peters sei die Namensgebung der Bertha-Benz-Schule gewesen, mit deren Namenspatin Jutta Benz, Urenkelin von Bertha Benz, die Schule bis heute eng verbunden sei.

Ein weiterer Meilenstein wird noch kommen, kündigte Landrätin Stefanie Bürkle in ihrer Rede an: Am heutigen Mittwoch werden die Kreisräte des Kulturausschusses über die Neuerungen der Schulentwicklungsplanung der Beruflichen Schulen informiert. Die bauliche Gestaltung der Bertha-Benz-Schule, deren Realisierung erst noch beschlossen werden muss, sei eines der größten Investitionsprojekte des Landkreises. Die rückläufigen Schülerzahlen und das in die Jahre gekommene Gebäude stellen Schul- und Kreisverwaltung vor neue Aufgaben. Während der gravierenden Veränderungen sei Klaus Peter ein konstruktiver und verlässlicher Gesprächspartner gewesen. "Sie sind ein Treiber, jemand, der etwas von seinem Handwerkszeug versteht", sagte Bürkle.

Abteilungspräsidentin Susanne Pacher vom Regierungspräsidium Tübingen lobte Peter in ihrer Rede als pädagogischen Baukünstler, der nun seine Baustelle an Christian Roth übergeben wird. Am 12. September wird dieser seinen Dienst antreten. "Vergessen Sie alles, was Sie bisher über mich gehört und gelesen haben", so Roth, "und machen Sie sich Ihr eigenes Bild von mir."

Bericht: Anna-Lena Buchmaier, Schwäbische Zeitung, erschienen am 13.07.2016